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Informationsbesuch in der Klinik Mediclin in Bad Wildungen

 

Zusammen mit dem Kaufmännischen Direktor der Kliniken, Martin Pfeiffer, begrüßte Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vortragsraum der Klinik. Ehrenvorsitzende Barbara Gaidzik, die den Besuch vorbereitet hatte, freute sich sehr über die hohe Anzahl angemeldeter Teilnehmer.

 Zu Beginn stellte Herr Pfeiffer in einem kurzen Vortrag das Haus, das Versorgungsspektrum und die Spezialisierungen vor. Die Einrichtung war früher ausschließlich eine Rehaklinik für die beiden Fachbereiche Orthopädie und Psychosomatik. Bereits im Jahr 2010 kam das Krankenhaus für Akutpsychosomatik hinzu, das im Landeskrankenhausplan Hessen mit aktuell 75 vollstationären und 10 teilstationären Plätzen eingetragen ist. Durch die Erweiterung des Versorgungsspektrums werden neben erwachsenen Patienten mit Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Zwangsstörungen behandelt.

Auch Jugendliche ab 15 Jahren mit psychosomatischem Schwerpunkt in der Klinik versorgt. Neben den vielen positiven Veränderungen und Investitionen im Haus, skizzierte Pfeiffer aber auch die aktuellen Herausforderungen, die durch Politik und Wettbewerb im Gesundheitssektor bestehen. Der Personalbereich bedürfe einer besonderen Aufmerksamkeit, da moderne Arbeitsplätze, Weiterbildung, Work Life Balance und das Thema „Medizin wird weiblich“ immer mehr im Fokus stehen. Hier bietet das Unternehmen im Vergleich viele Sozialleistungen und Angebote für seine Mitarbeiter. Das aktuell verabschiedete Pflegepersonalstärkungsgesetz sollte eigentlich die Stärkung der Pflege bewirken, leider wurden die Rehakliniken darin nicht berücksichtigt. Während Krankenhäuser zusätzliche Pflegekräfte einstellen können und diese von den Krankenkassen vergütet werden, stehen die Rehakliniken im Regen. Herr Pfeiffer befürchtet daher die Abwanderung von guten Pflegemitarbeitern in die Krankenhäuser, obwohl die Arbeitsbedingungen in der Reha meist besser sind. Aus seiner Sicht müsste an diesem Gesetz dringend nachgebessert und die Ungleichbehandlung der Kliniken gestoppt werden. 

 

Frau Ina-Maria Weinreich, seit dem 01. Januar 2019 neue Chefärztin der Fachklinik für Orthopädie, stellte die große Bandbreite des Behandlungsspektrums ihrer Abteilung vor. Ziel sei es, die Rehabilitanden dabei zu unterstützen, am alltäglichen Leben wieder selbstständig teilhaben zu können. Die Klinik wird im Wesentlichen belegt vom federführenden Kostenträger Deutsche Rentenversicherung Bund sowie von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Es werden Heilverfahren bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates

  

durchgeführt, sowie auch Anschlussrehabilitationen nach operativen Eingriffen wie endoprothetischem Ersatz an großen Gelenken. 

Die Leitende Oberärztin der Klinik für Orthopädie, Frau Dr. Heike Förster begeisterte mit einem Impulsvortrag unter dem Motto "Bewegung ist Leben", welcher zeigte, was an Bewegung auch im Alter noch möglich ist und welche Erfolge damit zu erzielen sind. 

 

Eine Bewegungseinheit zwischen zwei Vortragsblöcken - eine charmante Idee –  mit Übungen, die recht einfach in den Alltag zu integrieren sind, führte Frau Tina Becker aus der Physiotherapie zur Aktivierung mit dem Franklin-Ball vor und leitete die Besuchergruppe an. 

 

Zum Abschluss referierte der Leitende Psychologe der Klinik für Akutpsychosomatik, Herr Martin Hegelow, über die Veränderungen im Bereich der Mediennutzung und die Gefahren der Mediensucht und -abhängigkeit. Er erläuterte in seinem Vortrag, was Hinweise auf eine Mediensucht sein können und erklärte das Therapieangebot der Klinik. 

 

Merkmale von Suchterkrankungen sind Kontrollverlust bezüglich Beginn und Ausmaß der Nutzung,  Toleranzentwicklung, Entzugssymptome und die Vernachlässigung oder Aufgabe anderer Lebensbereiche. Nicht jeder, der gerne und viel sein Smartphone nutzt, sei gleich abhängig davon. Genauer hinschauen, ob eine Suchtproblematik vorliegt, müsse man aber in den Fällen, in denen der Alltag nicht mehr bewältigt wird.

 

Im Anschluss hatten die Besucher die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion. Sie konnten  an einem Klinikrundgang teilnehmen und ließen den Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und einem Gruppenfoto ausklingen.